Büro für Zukunftsfragen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Der Landes-Rechnungshof hat das Büro für Zukunftsfragen (ZuB) geprüft. Schwerpunkte der Prüfung waren die Aufgaben in den einzelnen Geschäftsfeldern, das Interne Kontrollsystem sowie die Organisation unter Berücksichtigung der Schnittstellen zu den Abteilungen im Amt der Vorarlberger Landesregierung.
Bewusstseinsbildung und Motivation zu verstärktem Engagement und die Mitgestaltung von Veränderungsprozessen bilden die Kernkompetenz des ZuB. Die Ausgaben im Jahr 2002 betrugen € 643.500, die Einnahmen € 18.600. Für 2003 ist ein Budget von € 702.400 netto geplant.
Das ZuB wurde mit Wirkung 1. Dezember 1999 gegründet. Entstanden ist das ZuB durch eine Auslagerung des Umweltinformationsdienstes (UID) aus dem Umweltinstitut.
Während der UID sich stark mit ökologischen Themen auseinandersetzte, forciert das ZuB seit 2000 interdisziplinäre und zukunftsträchtige Themen unter den Leitmotiven Nachhaltigkeit und Sozialkapital.
Das Konzept der Nachhaltigkeit resultiert aus der Konferenz in Rio de Janeiro im Jahr 1992. Ein Bewusstseinswandel im Umgang mit den Ressourcen soll eingeleitet werden. Sozialkapital entsteht durch Beziehungen von Menschen und deren Engagement für die Gemeinschaft.
Die Wertschöpfung des ZuB liegt in der Vernetzung von Partnern, der Durchführung von PR-Aktivitäten und in der Moderation von Prozessen. Förderungen die nicht zu den Kernaufgaben des ZuB gehören sollten künftig vermieden werden.
Kampagnen werden über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Schwerpunkten geführt. Die Klimakampagne wurde im Jahr 2000 beendet und in das Förderkonzept „Vorarlberg 21“ umgestaltet. Aktuelle Kampagnen sind Lebenswert leben und Ehrenamt.
Die Fördermittel werden laufend den Schwerpunkten angepasst. Die Abwicklung der Projektförderungen für das Energieinstitut ist nicht zweckmäßig. Vereinzelt wurden in den letzten Jahren auch Aktivitäten gefördert, die nicht unmittelbar zu den Kernaufgaben des ZuB gehören.
Durch Pilotprojekte wie Unternehmen.V werden Entwicklungen eingeleitet. Die Vernetzung von Partnern und der Aufbau von tragfähigen Strukturen steht im Vordergrund.
Die organisatorische Eingliederung als Amtsstelle ist nur bedingt geeignet, um in einer Querschnittsfunktion erfolgreich agieren zu können. Zur Behandlung strategischer Themen fehlt eine geeignete Plattform.
Die Vernetzung mit der Landesverwaltung wird durch den fehlenden eigenen Fachbereich erschwert, obwohl in Projekten zusammengearbeitet wird. Eine strategische Plattform zur Auseinandersetzung mit den vernetzten Nachhaltigkeitsthemen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft sollte installiert werden.
Die Projektorganisation ermöglicht im ZuB eine flexible Aufgabenerledigung. Für die Abwicklung der Geschäftsprozesse ist ein Standard vorgegeben. Bei der Auswahl von externen Beratern sind die Vergabevorschriften des Landes einzuhalten.
Controllinginstrumente werden auf einem relativ hohen Niveau eingesetzt. Das Interne Kontrollsystem entspricht den Vorgaben der Landesverwaltung. Die Projektkosten sollten ermittelt werden.