Wohnbauförderung
Land hat Fördervolumen von 2006 bis 2011 mehr als verdoppelt
Die Wohnbauförderung in Vorarlberg unterstützt den Neubau und die Sanierung von Gebäuden sowie die Bewältigung des Wohnungsaufwands mit der Wohnbeihilfe. Zudem gibt es spezielle Förderungen wie beispielsweise für thermische Solaranlagen oder Wärmepumpen in Wohnbauten. In den Jahren 2006 bis 2011 hat das Land dafür Fördermittel in Höhe von insgesamt € 921,60 Mio. zur Verfügung gestellt. Das jährliche Fördervolumen hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. Werden Rückflüsse, Zinserträge und Wohnbauförderungsbeiträge der Wohnbauförderung gewidmet, sollte keine Finanzierungslücke entstehen.
Passivhausstandard in der Neubauförderung erreicht privaten Wohnbau nicht
Die Neubauförderung ist eine wichtige Maßnahme, um Klima- und Energieziele zu erreichen. Für den gemeinnützigen Wohnbau wurde dafür der Bau im Passivhausstandard mit der höchsten Förderstufe verpflichtend eingeführt. Der private Wohnbau konnte mit den gesetzten Anreizen nicht erreicht werden. Umso wichtiger ist es, künftig Lösungsräume für anspruchsvolle Förderziele zu schaffen und auf konkrete Lösungsvorgaben zu verzichten. Um die Zunahme der Armutsgefährdung zu dämpfen und leistbares Wohnen noch besser zu unterstützen, bedarf es gleichzeitig einer Stärkung des sozialen Lenkungseffekts über alle Komponenten der Wohnbauförderung.
In den Jahren 2010 und 2011 kam es zu einem Sanierungsboom
Der wirtschaftspolitische Lenkungseffekt der Wohnbauförderung wird mit der Sanierungsoffensive im Jahr 2009 deutlich. Die Zahl der Förderanträge stieg enorm. Das Fördervolumen ist drei Jahre nach Start der Offensive mit € 112,80 Mio. zwölfmal so hoch. Verlässliche Mehrjahresperspektiven, die in einem Förderkonzept verankert sind, können helfen, unnötigen Spitzen bei der Inanspruchnahme der Sanierungsförderung vorzubeugen. Es werden zunehmend umfassende Sanierungen forciert. Um nutzbares Potenzial zur Erreichung der Klima- und Energieziele nicht zu verlieren, ist es notwendig, künftig auch Bauteilsanierungen wieder adäquat zu fördern.
Wohnbeihilfe unterstützt Menschen nahe der Armutsschwelle
Die Wohnbeihilfe als weitestgehend soziale Komponente der Wohnbauförderung unterstützt Personen mit geringem Einkommen, denen ihr Wohnungsaufwand nicht oder nur teilweise zumutbar ist. Dass die Anzahl der Anträge und damit auch die Fördersumme in den Jahren 2006 bis 2010 massiv gestiegen sind, liegt einerseits an der Ausweitung der Zielgruppen. Andererseits kann die vermehrte Inanspruchnahme auch auf exogene Größen, wie z.B. die Arbeitsmarktlage oder die Einkommens- und Mietpreisentwicklung, zurückgeführt werden. Im Jahr 2011 ist ein leichter Rückgang bei der Fördersumme zu verzeichnen.
Wohnbaufonds muss nachhaltig saniert werden
Der Landeswohnbaufonds hat die Aufgabe, Hilfe zur Bekämpfung der Wohnungsnot zu leisten. In diesem Rahmen werden Maßnahmen und Personen unterstützt, die nach dem Wohnbauförderungsgesetz nicht förderbar sind. Der Landeswohnbaufonds bedarf einer nachhaltigen Sanierung. Erste Maßnahmen wurden gesetzt, wie beispielsweise die Verlagerung der Solarförderung. Die übrigen Förderbereiche sind zu überprüfen, bei Bedarf ist der Fonds neu zu ordnen.
Antragsflut sehr gut bewältigt, Optimierung der Abwicklung ist möglich
Die Bearbeitung der Wohnbauförderanträge erfolgt fachkundig und weitestgehend ordnungsgemäß. Mithilfe des neu entwickelten Förderabwicklungssystems VWF ist es gelungen, die Antragsflut in den vergangenen Jahren sehr gut zu bewältigen. Die Abwicklung der Wohnbeihilfe ist bereits optimiert, während dies für die Neubau- und Sanierungsförderung noch aussteht. Ziel soll es sein, sämtliche wohnbaurelevanten Förderungen über das VWF abzuwickeln.
Eigenen Datenbestand für Steuerungsinformationen nutzbar machen
Zur Steuerung der Wohnbauförderung bedarf es entsprechender Wirkungsanalysen. Dazu kann der vorhandene Datenbestand genutzt werden. Auswertungen durch externe Dienstleister führen zu hohen Kosten. Entsprechende Systemdokumentationen sind Voraussetzung, um den eigenen Datenbestand selbst nutzen zu können.